ÖTK Klosterneuburg

Abenteuer Berg - Erlebe die Berge

Natur- und Kulturraum Wienerwald

Ein identitätsstiftendes Straßenbauwerk

Nur wenige Tage nach dem das autoritäre Regime des österreichischen Ständestaates die sogenannte Maiverfassung erlassen hatte, nahm Bundeskanzler Dollfuß am 18. Mai 1934 den ersten Spatenstich zum Bau der Wiener Höhenstraße vor. Sie ist neben der 1930 bis 1935 errichteten Großglockner-Hochalpenstraße die populärste österreichische Aussichtsstraße und das wichtigste Monument des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes in Wien.

Der Historiker Georg Rigele fasst in seinem Buch „Die Wiener Höhenstraße“ die Bedeutung dieser Wienerwaldsraße wie folgt zusammen:
„ Die Wiener Höhenstraße ist der bedeutendste Repräsentationsbau des autoritären Ständestaates in Wien und mittlerweile ein zeitgeschichtliches Monument ersten Ranges. Als Aussichtsstraße, die zeitlich an der Schwelle zur Massenmotorisierung errichtet wurde, ist sie signifikant für die Verkehrs- und Landschaftsgeschichte. Im Zuge von Planung und Bau der Höhenstraße erfuhr auch die Kahlenberglandschaft eine intensive historische Aufladung als Ort der ehemaligen Babenbergerburg, Bastion des christlichen Abendlandes und Ausgangspunkt der Türkenbefreiung. Die Aufwertung der Kahlenberglandschaft war ein wichtiger Schritt für die Ausbildung eines kleinstaatlichen österreichischen Nationalbewusstseins.“

Die Wahrnehmung geografischer Räume als schöne Landschaften und der Genuss schöner Aussichten sind kulturelle Fähigkeiten, die auf die Zeit der europäischen Aufklärung zurückgehen und im 19. Jahrhundert popularisiert wurden. Im Wienerwald begann diese landschaftsästhetische Erschließung mit der Anlage zahlreicher Landschaftsgärten um 1800. Wohn- und Villenviertel entstanden am Rande des Wienerwaldes. Die Sommerfrische wurde populär und der Kahlenberg wurde 1874 mit der Zahnradbahn touristisch erschlossen. Der Nasenweg auf den Leopoldsberg und die vielen anderen markierten Wanderwege des ÖTK leiteten den Besucherstrom durch den Wald. Von den Aussichtswarten am Kahlenberg und Hermannskogel konnte man den Wienerwald schließlich von oben betrachten. Die Popularisierung dieses Landschaftserlebnisses führte aber auch zu einer Verwilderung der einst kunstvollen Landschaftsgärten. „Falsche Urwälder“ entstanden und die Befestigungsanlagen des Ersten Weltkrieges hinterließen tiefe Spuren im Wald. Mit dem Bau der Wiener Höhenstraße wurde das Kahlengebirge landschaftsgestalterisch wieder aufgewertet und umgeformt. Die längste Straße Wiens verbindet seither alle wichtigen Kulturpunkte dieser Region.

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